Bericht

III. Deutsch-Polnisches Forum für Recht und Wirtschaft „Das Finanz- und Bankenrecht in Zeiten der Finanzmarktkrise“

 

Am 8.11.2012 fand bereits zum dritten Mal das Deutsch-Polnische Forum für Recht und Wirtschaft statt. Der Konferenzort war diesmal die Wirtschaftsuniversität Warschau. Der Ideengeber der jährlichen Begegnung von Juristen, Wirtschaftswissenschaftlern, Politikern sowie Vertretern der nationalen und internationalen Organisationen ist Prof. Dr. Bartosz Makowicz, demzufolge wurde die Tagung von dem Lehrstuhl für Polnisches Öffentliches Recht einschl. Europa- und Wirtschaftsrecht der Europa-Universität Viadrina organisiert. Mitveranstalter waren die Wirtschaftsuniversität Warschau, die Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer und die Deutsch-Polnische Juristen Vereinigung (DPJV). Das Ziel des jährlich stattfindenden Forums ist die Schaffung einer gemeinsamen Austauschplattform für die Vertreter der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Politik von Deutschland und Polen. Darüber hinaus soll die Tagung der Förderung des Rechtverständnisses des jeweiligen Nachbarlandes, der gemeinsamen Lösungsfindung für Wirtschaftsprobleme und der Gewinnung von neuen Erkenntnissen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Wirtschaft dienen. Das Forum wurde durch die Ehrengäste: Prof. Dr. Tomasz Szapiro (Rektor der Wirtschaftsuniversität Warschau), Prof. Dr. Roman Sobiecki (Dekan des Kollegs für Betriebswirtschaft der Wirtschaftsuniversität Warschau), Stanisław Chmielewski (Staatssekretär im Polnischen Justizministerium) und Joachim Bleicker (Gesandter der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau) eröffnet.

Das Thema der Konferenz lautete „Das Finanz- und Bankenrecht in Zeit der Finanzmarktkrise“. Die Tagung war in zwei Blöcke unterteilt: makroökonomische und mikroökonomische Perspektiven. Im ersten Block wurde am Vormittag „die Rolle der Nationalbanken in der Finanzkrise“ dargestellt. Die Vorträge hielten unter anderen Dr. Andrzej Raczko (Vorstandsmitglieder der Polnischen Nationalbank), Henner Asche (Stellvertretender der Deutschen Bundesbank) und Jarosław Bełdowski (Vorstandsvorsitzender der Nationalen Wirtschaftsbank). Die Referenten nannten die Ursachen der Finanzkrise und betonten in diesem Zusammenhang die Rolle der Nationalbank in EU-Ländern. Die Euro-Währung ist nicht nur in der Lage die aktuelle Krise zu überstehen, sondern kann auch eine attraktive Währung sein.

Das nächste Panel war dem Thema „Aufsicht und Regulierung des Finanzsektors“ gewidmet. Die Ausführungen machten Andrzej Jakubiak (Direktor der Polnischen Kommission für Finanzaufsicht), Dr. Iwona Sroka (Vorstandvorsitzende des Nationaldepots für Wertpapiere) und Krzysztof Pietraszkiewicz (Vorstandsvorsitzender des Polnischen Bankenverbandes). Die Vortragenden erläuterten die aktuellen Regulierungen im Finanzsektor, die Rolle und die Bedeutung der Polnischen Kommission für Finanzaufsicht. Nach einer kurzen Kaffeepause hat der zweite Block angefangen. Dieser Teil der Konferenz konzentrierte sich zuerst auf „Compliance in (Bank-)Konzern“ und dann folgte das Thema „Geldwäsche und Korruption“. Die Vorträge hielten renommierte Wissenschaftler, Mitarbeiter internationaler Unternehmen und Vertreter nationaler Institutionen. Es wurde dabei verdeutlicht, dass durch Compliance Pflichten entstehen. Darüber hinaus wurde die Zusammenarbeit zwischen Compliance und Strafverfolgungsbehörden dargestellt. Nach jedem Panel gab es die Möglichkeit den Referenten während einer Diskussion Fragen zu stellen.

Das Schlusswort hielt Prof. Dr. Bartosz Makowicz, der die ganze Tagung zusammenfasste. Er betonte die Bedeutung der deutsch-polnischen Treffen von Juristen und Wirtschaftswissenschaftlern. Besonders zu berücksichtigen ist dabei, dass die Problemstellungen des Forums interdisziplinär dargestellt wurden. Die komplexen Prozesse in der Volkswirtschaft, vor allem in Verbindung mit der EU und mit globalen Kontexten erfordern vielsichtige Betrachtungsweisen, die unterschiedliche Gesichtspunkte betonen und sich an hohen Leistungen orientieren. Die aufgezählten Ziele hätten nicht in Bezug auf nur einen Bereich und ohne Berücksichtigung der Forschung von verwandten Wissenschaften realisiert werden können.

Das diesjährige Forum hat wieder sehr großes Interesse geweckt. Die Teilnehmerzahl überschritt 150 Personen. Dies waren überwiegend Juristen und Wirtschaftswissenschaftler aus Polen und Deutschland. Die Tagung bildete die einzigartige Gelegenheit, Ideen auszutauschen und angeregte Diskussion zu führen. Gleichzeitig bestätigte sich nicht nur der Bedarf nach der Organisation solcher Treffen, sondern auch die Aktualität und praktische Bedeutung des vorgeschlagenen Themas. Daran lässt sich die Tragweite der Tagung erkennen. Der unbestrittene Erfolg erlaubt das nächstjährige Forum wieder zu planen und die Idee des Forums in Zukunft fortzusetzen.

 

Agata Adamowicz

 

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